Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?
- Aus dem Plauderkästchen genäht
- Das Leben ist kein Ponyschlecken
- Der Glaube kann Sätze verbergen
Aus dem Plauderkästchen genäht
Da hat doch der Robert Habeck diese Woche den Sack aus der Katze gelassen: Sozialkassenbeiträge auf Kapitalerträge will er einführen. Das schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht aller Sparer. Damit kommt der Robert allerdings auf keinen grünen Nenner bei den anderen Parteien, die sich allesamt ihre Empörung aus der Lippe reiern. Doch mal Butter bei die Kühe: Nochmal Sozialbeiträge auf bereits versteuertes und mit Sozialabgaben belastetes Geld, welches ich von meinem Lohn in meine Altersvorsorge bringe? Passt wie Faust auf Gretchen, denkt sich Robert. Wolfgang Kubicki von der FDP denkt sich dagegen: „Dummheit ist keine Gerechtigkeit!“. Klingt irgendwie auch nach einer verdrehten Redewendung. Ich denke die meisten Wähler haben den Rochen gebraten und können sich ihre Macht darauf reimen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dagegen hat als einer der wenigen Roberts Vorschlag begrüßt. Alles hat eben seine Vor- und Hinterteile. Ich würde sagen, das ist noch nicht in feuchten Tüchern. Ebenso hier:
Das Leben ist kein Ponyschlecken
TikTok, wer klopft dort an die Schranke. Der Elon ist es, und denkt sich besser nie als spät und wird als Käufer für die US-TikTok-Sparte gehandelt. Vielleicht denkt auch die chinesische Regierung, dass unter den Blinden der einarmige König ist. Zumindest hat er Geld wie Stroh, um die Katze im Schafspelz zu kaufen. Ich würde sagen, dass dieser Kauf der Nagel ist, der den Sarg für TikTok zum Überlaufen bringt. Ein anderer Pechpilz der Woche war übrigens die US-Inflation, die wieder auf 2,9 Prozent gestiegen ist. Allerdings entpuppte sich das als Glücksvogel, denn erstens befürchtete man noch höhere Zahlen und zweitens ist die Kerninflation ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise sogar gefallen. Gefallen hat dies besonders der US-Börse, die im Armumdrehen jetzt doch wieder auf Zinssenkungen hofft und im neunten Himmel schwebt. Ich bin da mit meinem Latein am Anfang und frage Sie: Wie stehen die Akazien für weitere Höchstkurse? Aber bekanntlich gilt ja:
Der Glaube kann Sätze verbergen
So leben aktuell die Anleger jeden Tag an der Börse, als seien sie das Letzte. Aber wollen wir mal nicht mit der Kirche ins Dorf fallen. Nur weil es neue Allzeithochs im Dax gibt, heißt das noch lange nicht, dass dies zum Jahresende auch der Fall sein wird. Nur weil die US-Banken gerade frei von der Lunge weg sehr gute Quartalszahlen vermelden, heißt das noch nicht, dass sie am Ende den Längeren ziehen. Und nur, weil die chinesische Regierung diese Woche ein Quartalswachstum von 5,4 Prozent für sich proklamiert, heißt das noch lange nicht, dass Sie drei Kreise machen können, um auch dort die Wirtschaftsflaute abzuhacken. Ich würde meine Hand noch nicht dafür ins Wasser legen, dass wir ohne eine Korrektur auskommen. Wo genau aber der Hase im Salz liegt, ist derzeit noch unklar. Was soll´s, denken sich die Anleger, und ruhen sich erst einmal auf der fleißigen Haut aus. Keiner macht sich in den Pulli, denn nächste Woche am 20. Januar kommt er, der dünne Hund, der Mann, der die Akazien aus dem Feuer holt, der wie Kalifornien aus der Asche steigt, der die Zehenschrauben bei den Zöllen anziehen wird, der Diplomatie aus dem Emm Emm beherrscht, bis zum süßen Ende durchregiert, der dem Steuerfass den Deckel ausschlagen wird, der mit Grausen im Kopf und mit grausem Kopf auch mal Fünfe schräg sein lässt, der alles an die kleine Glocke hängt, aber den Hals nicht leer kriegt – kurzum – das Maschinengewehr Gottes, das Amen im Theater, der Messias, der kein Blatt vor die Ohren nimmt, der alte und neue Präsident der Vereinigten Staaten: Donald Trump.
Ihr Volker Schilling