Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?
- Halligalli
- Hickhack
- Hallodri
Halligalli
Hinter uns liegt eine Woche voller Onomatopoesie! Onomato… was? Wer jetzt denkt, was für ein Dingsbums ist das und den Autor dieser Zeilen gleich für ballaballa hält, der ist, ätschibätschi, schon mittendrin in dieser Poesie, die man im Deutschen auch Lautmalerei nennt. Und der Wahlausgang in Deutschland hat diese Poesie holterdiepolter befeuert, denn das Ausscheiden von FDP und das Erstarken der Ränder ist kein Kinkerlitzchen, sondern sorgt für ordentlich Kladderadatsch. Doch das ist nur Kleckerkram, wenn man auf das Kuddelmuddel der anstehenden Koalitionsverhandlungen blickt. SchMERZhaft für die abgewählte SPD, muss der selbst lautmalerisch klingende Klingbeil das Rambazamba des Wahlsiegers CDU ertragen. Noch bevor alle plemplem werden, beginnen aber bereits heute die Koalitionsverhandlungen, die pickepackevoll mit Themen sein dürften. Manche davon pipifax, andere dagegen haben mit allem Pipapo die Gefahr für viel Remmidemmi zu sorgen. Zuerst gilt es einmal das Sammelsurium zu ordnen, die Vorstellung eines Schlaraffenlands, in dem jeder alles bekommt über Bord zu werfen und am besten mit wenig Tamtam und Tohuwabohu aus dem Wirrwarr eine nigelnagelneue Agenda 2030 zu präsentieren. Und wie reagiert die Börse auf dieses Hickhack?
Hickhack
Zuerst reagierte der Dax schwuppdiwupp mit einem freudigen Anstieg auf die Abwahl der Wolkenkuckucksheim-Koalition, um dann aber im Zickzackkurs eine Korrektur einzuleiten. Ruckzuck stand nämlich für die Börse ein anderes Thema auf der Agenda, welches in gewohnter Manier von Tausendsassa Trump mit viel Tschingderassabum verkündet wurde: 25 % Zölle auf europäische Waren. Trara, der Handelskrieg ist eröffnet. Das Wirrwarr um den Zeitpunkt dieser Maßnahmen ist beendet und zackzack reisen die ersten europäischen Spitzenpolitiker hurliburli nach Washington. Doch heraus kommt bisher nur Wischiwaschi-Diplomatie, die medial mit Trallala und Hopsasa beschrieben werden darf, denn Europa bleibt leider ein aufgeschreckter Hühnerhaufen mit einem Techtelmechtel zu Larifaripolitik. Die Börsen beidseits des Atlantiks reagieren verschnupft auf diesen Mischmasch und machen die Anleger fuchsteufelswild. Diese sorgen daher erst einmal für Kasse, da sie auch wegen eines anderen Themas besorgt sind:
Hallodri
Es geht um die tollkühnen Fisimatenten des Hallodri Trump, der mit seinem Vorstoß bei der Befriedung des Ukraine-Krieges die Fickfackerei Putins nicht nur übernimmt, sondern wie Hansguckindieluft europäische Interessen dabei völlig ignoriert. Zappzarapp interveniert Ukraines Präsident Selensky und tingeltangelt ins Weiße Haus nach Washington, um dem weißen Mann seine Bodenschätze feilzubieten. Er hofft damit Simsalabim den Griesgram im Präsidentenamt zu besänftigen, um auch die Ukraine an den Verhandlungstisch zu bekommen. Und da doppeltgemoppelt besser hält, hat dies einen Tag zuvor bereits der britische Premierminister Keir Starmer bei seiner Aufwartung ebenfalls versucht. Für Trump ist Europa nur Kleckerkram und er versteht das Klimbim der Europäer nicht. Schließlich sei er nicht der Kummerkasten europäischer Versäumnisse und erinnert daher schwatzschweifig, dass Europa nicht länger Huckepack auf Amerikas Kosten unterwegs sein könne. Zumindest einen kleinen Trost gab es diese Woche für den alten Kontinent: Europas Börsen zeigen seit Jahresbeginn eine deutliche Stärke gegenüber den amerikanischen Handelsplätzen. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass in jeder guten Krise eben auch eine gewaltige Chance steckt. In diesem Sinne steckt im nahenden Frühlingsanfang auch eine Zuversicht, die man nicht nur im Tirilieren der Vögel hören kann.
Ihr Volker Schilling