Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?
- Captain Alpha and the Tailrisks
- Inflation Nation feat. Lower Interest
- The Irianian Betaminds and the Hisbollahs
Captain Alpha and the Tailrisks
Willkommen zu den Charts der Woche. Angeführt wird die Hitliste von den Newcomern aus dem Land der Mitte. Der absolute Nummer 1 Hit kommt diese Woche eindeutig aus China. Kein globaler Fonds-DJ konnte im abgelaufenen Monat September einen Mehrwert erzielen ohne Captain Alpha and the Tailrisks, die auf der Bühne der Shanghai Stock Exchange die Anlegermassen elektrisieren. Die neuen chinesischen Chartbreaker um Alibaba, BYD, Tencent, PDD oder PingAn rocken sich zurück auf die Bühne internationaler Investoren. Da ist Musik drin, auch wenn die Tailrisks im Background weiter schräge Töne von sich geben. Aber für Börsencharts gilt das gleiche wie für Musikcharts: Bist du erstmal drin, dann findest du im wahrsten Sinne des Wortes Gehör. So bleiben zwar die Tailrisks in China die gleichen wie vorher, aber singen jetzt etwas leiser im Hintergrund, weil die jubelnden Fans nur noch die Shooting-Stars im Vordergrund bewundern. Hoffen wir darauf, dass es sich hier nicht um ein One-Hit-Wonder handelt, sondern die Chartplatzierungen auch in den kommenden Wochen hoch bleiben. Ganz anders als Hoch ging es hier her:
Inflation Nation feat. Lower Interest
Fallende Chartnotierungen werden selten gerne gesehen, es sei denn es handelt sich um die beliebte Truppe Inflation Nation feat. Lower Interest. So spielte die deutsche Version diese Woche nur noch 1,6 Prozent und die europäische Variante lediglich 1,8 Prozent ein und liegt damit unter dem 2 Prozent-Ziel der Europäischen Chart Beobachter, kurz ECB. Die wiederum featured damit die „Lower Interests“ auf die alle Chartfans hinfiebern. Die „Sinkenden Zinsen“ sind halt in Deutschland immer noch beliebter als die „Einstürzenden Neubauten“. So können sich trotz des Krisenmonats September die Chartplatzierungen an der Frankfurter Hitparade sehen lassen. So wie es aktuell aussieht, plant Inflation Nation zusammen mit Lower Interest auch eine Tour durch die USA. Der örtliche Zinspromoter Jerome Powell erhofft sich damit ordentliche Einspielergebnisse bei der anstehenden Grammy-Wahl und einen Erfolg seiner Vorgruppe „Soft Landing“. Der Vorverkauf läuft aber ähnlich schleppend wie am Arbeitsmarkt, weshalb die Zahl der freien Stellen in den USA noch Raum für Interpretation eines Überseeerfolges lässt. Schleppend lief es diese Woche auch bei den „Sportfreunden Swoosh“. Bandgründer Nike vermeldet einbrechende Verkaufszahlen, weshalb das Einspielergebnis kräftig leidet. Das Merchandisinggeschäft schwächelt und andere Boybands graben dem einstigen Superstar das Wasser ab. Das Wasser bis zum Hals steht auch folgenden abgehalfterten Falschspielern:
The Irianian Betaminds and the Hisbollahs
Es ist mit Sicherheit nicht jedermanns Sache, wenn die Stalinorgel das dominierende Instrument ist. Aber der Sound aus dem Nahen Osten ist derzeit bleihaltiger als Metallica. Und wer nicht auf Heavy Metal steht, dem dürfte der raketenhafte Anstieg aus dem Iran diese Woche die Stimmung heftig verdorben haben. Erinnern sie doch die ALPHAbusters an die BETAminds eines fragilen Marktes. Die großen Profiteure der Kakophonie aus dem Osten sind die „Raw Materials“, um die Leadsänger Öl und Gold. Auch wenn die Hisbollahs mit einem israelischen Auftrittsverbot belegt sind, so erwarten doch viele Anhänger einen weiteren Sturm, um auf die Bühne des Geschehens zurückzukehren. Das könnte dazu führen, dass Anleger weiter zu den Goldenen Schallplatten greifen und Öl ins Depot gießen. Das Konzert der Bösen Onkelz und der Toten Hosen im Nahen Osten fordert definitiv zu viele Ärzte. Es ist daher Zeit, den Stecker zu ziehen und dem Sound of Silence eine Chance zu geben. Give Peace a Chance.
Ihr Volker Schilling